Archiv der Kategorie: Kunst am Bau

Kunstwettbewerb – Neubau Temporärer Schulstandort „Thulestraße“

Neubau Temporärer Schulstandort, Thulestraße 73a / Talstraße 26, 13189 Berlin

Nichtoffener Kunstwettbewerb mit 10 eingeladenen Teilnehmer:innen | Kunst am Bau

Teilnehmende Künstler:innen: Jeanno Gaussi, Hans Hoepfner, Karsten Konrad, Heike Ponwitz, Anna Franziska Schwarzbach, Tommy Stoeckel, Rolf Wicker, Pomona Zipser

Zur Realisierung empfohlen: Entwurf „Verweile doch …!“ von Hans Hoepfner
Realisierung:
2024

Mit seinem Entwurf „Verweile doch …!“ konnte Hans Hoepfner den nichtoffenen Kunstwettbewerb für den Neubau der sogenannten Schuldrehscheibe an der Thulestraße 73a / Talstraße 26, 13189 Berlin-Pankow für sich entscheiden.

„Verweile doch …!“ von Hans Hoepfner
Entwurf „Verweile doch …!“ von Hans Hoepfner, 1. Rang und Realisierungsempfehlung, Kunstwettbewerb Temporärer Schulstandort Thulestraße, Auslober: Bezirksamt Pankow von Berlin, 2023

In seiner Sitzung am 30. November 2023 hat das Preisgericht unter Vorsitz Thorsten Goldberg aus acht eingereichten künstlerischen Entwürfen die Arbeit mit dem Titel „Verweile doch …!“ von Hans Hoepfner zur Realisierung empfohlen.

Auf der Grünfläche gegenüber dem Eingang zum Schulhof soll eine begehbare, kreisförmige Stahlskulptur errichtet werden. Sechs verschiedenen Ringelemente, die in Größe und Höhe variieren und stufenartig angeordnet sind, formen drei ineinanderlegende Kreise und erlauben einen „Eintritt ins Innere der Skulptur sowie zum ideellen Mittelpunkt der Arbeit“. Im inneren Kreiselement sind die Himmelsrichtungen ähnlich wie bei einem Kompass markiert. „Die Skulptur soll nicht nur den Ort markieren, sondern ein ORT werden, an dem man Zeit zum Nachdenken findet, ein Ruhepol an einem ansonsten sehr abwechslungsreichen, mit einer Vielzahl von Aktionspunkten aufgeladenen Platz.“ Der Künstler sieht darin auch „ein Reflexionsangebot, auf das Fremde, in der Ferne Liegende neugierig zu machen. Wo geht das Leben hin? Osten, Westen, Süden, Norden – alles ist noch Anfang, alles steht noch offen.“

Das Preisgericht wertete die Skulptur als ein eigenständiges und autonomes Objekt, dass den Durchgangsbereich von der Thule- zur Talstraße deutlich markiert. Die Skulptur fordert dazu auf, zu verweilen, dort zu spielen und sich zu treffen. Ihre künstlerische Qualität entfaltet sie durch eine eigene Magie und einen Rätselcharakter. Somit wird die körperlich-sinnliche Erfahrung herausgefordert und durch Material und Oberfläche betont. Ihre emblemhafte Strenge verortet den einzelnen Menschen in seinem Dasein. Anordnung und Geometrie sind konsequent eingesetzt. Technisch überzeugt diese Arbeit durch ihre präzise und einfache Ausführung. Der Cortenstahl strahlt Wärme aus und ist haptisch angenehm erfahrbar. Über ihren künstlerischen Anspruch hinaus erweitert dieser Entwurf die Aufenthaltsqualität und es ergibt sich ein deutlicher Mehrwert für den Schulhof.

Auf den 2. Rang wurde der Entwurf „GEDANKEN-FENSTER“ der Künstlerin Pomona Zipser gewählt. Die abstrakte Skulptur aus Edelstahl auf einem hohen Sockel zeigt unterschiedlich proportionierte Öffnungen, die teils einen Durchblick durch die Skulptur ermöglichen. Betrachter:innen „wandern mit den Augen an der Skulptur entlang, sie folgen den Durchblicken, Räumen, Verbindungen, Übergängen und erleben, wie sich Formen mit dem Blickpunkt und dem Licht wandeln … Eine dunkle Öffnung gerät zur strahlenden Lichtquelle, eine matte, schattige Fläche gewinnt in der Sonne blendende Schärfe und kontrastiert mit plötzlich unergründlichen Tiefen.“

„GEDANKEN-FENSTER“ von Pomona Zipser
Entwurf „GEDANKEN-FENSTER“ von Pomona Zipser, 2. Rang, Kunstwettbewerb Temporärer Schulstandort Thulestraße, Auslober: Bezirksamt Pankow von Berlin, 2023

In der Tatsache, dass die Skulptur im besten Sinne nicht gefällig ist, sieht das Preisgericht die Grundlage für die hohe künstlerische Qualität. Die Skulptur verfolgt, obwohl beinahe klassisch auf einem Sockel platziert, ein freies und spielerisches Formenvokabular. Sie ist archaisch, sperrig und nimmt die Betrachtenden mit auf eine gedankliche Reise. Sie konzentriert den Blick auf das Objekt und die Gedanken, die darüber hinauswandern.

Weitere Entwürfe wurden von den Berliner Künstler:innen Jeanno Gaussi, Karsten Konrad, Heike Ponwitz, Anna Franziska Schwarzbach, Tommy Støckel und Rolf Wicker eingereicht.

Der nichtoffene einphasige Kunstwettbewerb wurde im Juni 2023 von der Abteilung Finanzen, Personal, Weiterbildung und Kultur, Wirtschaftsförderung des Bezirksamtes Pankow von Berlin, vertreten durch die Galerie Pankow / Kunst im öffentlichen Raum ausgelobt. Anlass war der Neubau des temporären Schulstandorts in der Thulestraße 73a / Talstraße 26, 13189 Berlin-Pankow. Der Neubau dient als Ausweichquartier für Grund- und Oberschulen im Umfeld, die wegen des Sanierungsstaus der letzten Jahre dringend saniert und erweitert werden müssen. Die „Drehscheibe“ ermöglicht die zügige Sanierung der betroffenen Schulen sowie die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs und Gewährleistung eines störungsfreien Unterrichts.

Aufgabe des Kunstwettbewerbs war es, für die Bearbeitungsbereiche eigenständige Entwürfe für eine künstlerische Gestaltung zu entwickeln, welche die Nutzer*innen der Schule und die Öffentlichkeit gleichermaßen ansprechen, die Aufenthaltsqualität der halböffentlichen Grünfläche erhöhen und über die Nutzer*innen der Schule hinaus ein ästhetisches Angebot an die Bewohner*innen und Passant*innen des Kiezes darstellen. Mit den Bestandsbäumen und der geplanten Neubegrünung stellt der Bearbeitungsbereich eine der wenigen Grünflächen am dicht bebauten Standort dar und lädt Schüler*innen sowie außerhalb der Schulzeiten auch eine vielfältige Öffentlichkeit ein, die gestaltete Grünfläche als „Oase“ – so das Thema des Kunstwettbewerbs – zur Entspannung und Erholung zu nutzen.

Die Wettbewerbsentwürfe werden ab Mittwoch, dem 20.12.2023 auf der Plattform www.wettbewerbe-aktuell.de öffentlich ausgestellt.

https://www.wettbewerbe-aktuell.de/ergebnis/kunstwettbewerb-neubau-des-temporaren-schulstandorts-thulestrasse-berlin-322491

Die Realisierung der Kunst erfolgt 2024, hierfür stehen bis zu 70.000 Euro zur Verfügung.

Neubau Temporärer Schulstandort Werneuchener Wiese – Margarete-Sommer-Straße

Neubau Temporärer Schulstandort, Margarete-Sommer-Straße 14, 10407 Berlin

Nichtoffener Kunstwettbewerb mit 9 eingeladenen Teilnehmer:innen | Kunst am Bau

Teilnehmende Künstler:innen: Betty Böhm, Theo Boettger, Claudia Busching, Jane Garbert / Solveig Schmid, Nol Hennissen, Christian Gfeller / Anna Hellsgård, Heidi Sill, Claudia Wieser

Zur Realisierung empfohlen: Entwurf „UNFOLDING“ von Betty Böhm

Realisierung: 2024

Mit ihrem Entwurf „UNFOLDING“ konnte die Berliner Künstlerin Betty Böhm den nichtoffenen Kunstwettbewerb für den Neubau der sogenannten Schuldrehscheibe an der Margarete-Sommer-Straße 14 in 10407 Berlin-Pankow für sich entscheiden.

Entwurf „UNFOLDING“ von Betty Böhm, 1. Preis und Realisierungsempfehlung, Kunstwettbewerb Temporärer Schulstandort Werneuchener Wiese – Margarete-Sommer-Straße, Auslober: Bezirksamt Pankow von Berlin, 2023

In seiner Sitzung am 18. Oktober 2023 hat das Preisgericht unter Vorsitz der Berliner Künstlerin Dörte Meyer aus acht eingereichten künstlerischen Entwürfen einstimmig die großformatige künstlerische Setzung von Betty Böhm mit dem ersten Preis ausgezeichnet und zur Realisierung empfohlen.

Die 34-teilige, linienförmige Skulptur, die die zweigeschossige Sporthallenfassade fast über die gesamte Länge bespielt, setzt sich aus einzelnen ca. 7 Meter hohen Stelen und bis zu 10 Meter hohen verbundenen Elementen zusammen. Dabei soll eine ablesbare Entwicklung von einer starren Ordnung hin zu einem offenen, vernetzten und gleichberechtigten Miteinander aufgezeigt werden. Der Entwurf der mehrteiligen Metallskulptur überzeugte das Preisgericht vor allem durch die Lebendigkeit in seiner Gesamterscheinung. Von Weitem sichtbar, wird die Skulptur maßgeblich in die Umgebung der Schule wirken und ein Signal senden – so die einstimmige Beurteilung des Preisgerichtes. Die formelle Reihung der Stelen und ihre Auflösung in Bewegung und Farbe besitzt Leichtigkeit und Verspieltheit. Die monumentale und zugleich fragil zeichnerische Skulptur bespielt den Bereich vor der Fassade mit Raum füllender und transparenter Ordnung. Hervorgehoben wurden auch die interessanten Perspektiven, die sich durch das Um- und Hindurchgehen ergeben sowie die Verjüngung der Stelen nach oben, die in die Weite des Himmels verweisen.

Entwurf „Wie fühlst Du Dich heute?“ von Christian Gfeller und Anna Hellsgård, 2. Preis, Kunstwettbewerb Temporärer Schulstandort Werneuchener Wiese – Margarete-Sommer-Straße, Auslober: Bezirksamt Pankow von Berlin, 2023

Mit dem zweiten Preis wurde die zweiteilige Arbeit „Wie fühlst Du Dich heute?“ von Christian Gfeller und Anna Hellsgård ausgezeichnet. Der Entwurf ist in der Lage, die Fassade mit einer großen Geste zu bespielen sowie künstlerisch skulpturale Referenzen aus der Popkultur aufzunehmen und wurde für seine spannungsvolle Setzung zwischen Malerei und Skulptur gewürdigt.

Entwurf „Das Fenster“ von Claudia Busching, Annerkennung, Temporärer Schulstandort Werneuchener Wiese – Margarete-Sommer-Straße, Auslober: Bezirksamt Pankow von Berlin, 2023

Mit einer Anerkennung wurde die Arbeit „Das Fenster“ der Berliner Künstlerin Claudia Busching gewürdigt – eine kulissenhafte Installation, die parallel zur Fassade aufgestellt wird und in einen unmittelbaren Dialog mit der Architektur tritt.

Weitere Entwürfe wurden von den Künstler:innen Theo Boettger, Jane Garbert / Solveig Schmid, Nol Hennissen, Heidi Sill und Claudia Wieser eingereicht.

Der nichtoffene einphasige Kunstwettbewerb war im Juni 2023 von der Abteilung Finanzen, Personal, Weiterbildung und Kultur, Wirtschaftsförderung des Bezirksamtes Pankow von Berlin, vertreten durch die Galerie Pankow / Kunst im öffentlichen Raum in Kooperation mit der Abteilung Schule, Sport und Facility Management ausgelobt worden. Anlass war Errichtung eines temporären Schulgebäudes, das von den Schulgemeinden der dringend sanierungsbedürftigen Oberschulen in der Umgebung während ihrer Sanierung als Ausweichquartier genutzt wird.

Aufgabe des Kunstwettbewerbs war es, eigenständige Entwürfe für eine künstlerische Gestaltung der nordöstlichen Fassade der Sporthalle und der vorgelagerten Freifläche zu entwickeln, die im Stadtraum nachhaltig Aufmerksamkeit erzeugen sowie auf den Standort und seine Nutzung hinweisen soll.

Die Wettbewerbsentwürfe werden ab Anfang November 2023 auf der Plattform www.wettbewerbe-aktuell.de öffentlich ausgestellt.
Die Realisierung der Kunst ist für das Jahr 2024 geplant, hierfür stehen bis zu 130.000 Euro zur Verfügung.

Kunst am Bau für das Amtshaus Buchholz

Grundsanierung des Amtshauses Buchholz, Berliner Straße 24, 13127 Berlin

Auswahlverfahren mit 6 eingeladenen Teilnehmer:innen | Kunst am Bau

Teilnehmer:innen: Volker Henze, Nasser Hussein, Juliane Laitzsch, Gabriela Vasquez Pacheco, Witold Stypa, Frank Michael Zeidler.

Zur Realisierung empfohlen: Entwurf „‘Fenster in die Vergangenheit‘ – Schichtungen in die Gegenwart – Kunst als Kommentar“ von Volker Henze
Realisierung:
2024

In ihrer Sitzung am 14. September 2023 hat die Auswahlkommission unter Vorsitz der Kunsthistorikerin Dorothea Schöne aus sechs eingereichten künstlerischen Entwürfen die Arbeit mit dem Titel „‘Fenster in die Vergangenheit‘ – Schichtungen in die Gegenwart – Kunst als Kommentar“ von Volker Henze zur Realisierung empfohlen.

Entwurf Volker Henze
Entwurf „‘Fenster in die Vergangenheit‘ – Schichtungen in die Gegenwart – Kunst als Kommentar“
von Volker Henze, Realisierungsempfehlung, Auswahlverfahren Amtshaus Buchholz,
Auslober: Bezirksamt Pankow von Berlin, 2023

Der Entwurf beinhaltet drei Interventionen für den Bearbeitungsbereich, die freigelegte historische Schichten mit künstlerischen Elementen aus Spiegel- und Farbflächen kombinieren, welche den Durchgang akzentuieren und mit den Passant:innen interagieren. Ergänzt wird die Arbeit durch ein komplexes Gestaltungskonzept (Farbgebung, Beleuchtung und Möblierung) als Empfehlung.
Durch seinen dezidierten Ortsbezug und die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Zeitschichten des Hauses überzeugte der Entwurf die Auswahlkommission. Seine zeitgemäße Materialität und Farbigkeit versprechen generationenübergreifend, integrativ und einladend zu wirken. Besonders hervorgehoben wurde das erzeugte Spannungsfeld zwischen historischer Bausubstanz, ihren Schichten und den zeitgenössisch-künstlerischen Setzungen. Durch die unkonventionelle Anordnung der Elemente entstehen ungewöhnliche und visuell nachhaltige Sichtachsen. Insgesamt gilt die subtile künstlerische Intervention als durchdachtes Gesamtkonzept, das eine eigene Sprache spricht, eigene Signale aussendet, ohne dabei die Wirkung des historischen Gebäudes zu beeinträchtigen.

Der Entwurf „EIN NEUER ANFANG – IMMER WIEDER WANDINTARSIE MIT ACHATSCHEIBEN“ von Juliane Laitzsch wurde mit dem 2. Rang gewürdigt.

Entwurf Juliane Laitzsch
Entwurf „EIN NEUER ANFANG – IMMER WIEDER WANDINTARSIE MIT ACHATSCHEIBEN“
von Juliane Laitzsch, 2. Rang, Auswahlverfahren Amtshaus Buchholz,
Auslober: Bezirksamt Pankow von Berlin, 2023

Das Auswahlverfahren wurde im Juli 2023 von der Abteilung Finanzen, Personal, Weiterbildung und Kultur, Wirtschaftsförderung des Bezirksamtes Pankow von Berlin, vertreten durch die Galerie Pankow / Kunst im öffentlichen Raum in Kooperation mit der Abt. Schule, Sport und Facility Management ausgelobt. Anlass war die Grundsanierung des Amtshauses Buchholz.

Aufgabe des Auswahlverfahrens war es, eigenständige Entwürfe für eine künstlerische Gestaltung zu entwickeln, welche den Haupteingangsbereich akzentuiert. Der Eingangsbereich ist ein stark frequentierter, schmaler Raum, über den die Erschließung des Gebäudes erfolgt. Die Kunst soll dazu beitragen, den Raum hell, offen und freundlich zu erleben, die Besucher:innen und Nutzer:innen des Gebäudes willkommen zu heißen und sie durch den Raum hindurch in die jeweiligen Gebäudeteile zu geleiten. In seiner bisherigen und zukünftigen Nutzung bietet das Amtshaus Buchholz multifunktionale Räume und vielfältige Begegnungsformate für verschiedene soziale Gruppen wie Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Familien und ältere Menschen an.

Die Geschichte des Gebäudes findet sich auch in den vielen Farbschichten der Bestandswände, welche an ausgewählten Standorten als „Fenster in die Vergangenheit“ sichtbar bleiben sollen. Diese ablesbaren Spuren und Zeichen der verschiedenen Nutzer:innen erzählen eine Geschichte des Gebäudes, die sich nach der Sanierung fortschreibt. Die Kunst soll mit dem Thema „Schichtungen“ diesen Aspekt aufgreifen.

Die Realisierung der Kunst erfolgt 2024, hierfür stehen bis zu 20.500 Euro zur Verfügung.

Neubau der 49. Grundschule Rennbahnstraße

Neubau der 49. Grundschule, Rennbahnstraße 46, 13086 Berlin-Pankow

Nichtoffener Kunstwettbewerb mit 12 eingeladenen Teilnehmer:innen | Kunst am Bau

Teilnehmende Künstler:innen: Stefka Ammon, Ka Bomhardt, Christian Bonnet und Annette Tucholke Bonnet, Birte Bosse, Veronica Brovall, Irina Gheorghe, Knut Henrik Henriksen, Angela Lubič, Andrea Pichl, Jo Schöpfer, Katinka Theis, Eva-Maria Wilde

Zur Realisierung empfohlen: Entwurf „wir sind hier“ von Stefka Ammon
Realisierung:
2024

Entwurf „wir sind hier“ von Stefka Ammon, 1. Preis und Realisierungsempfehlung, Kunstwettbewerb Grundschule Rennbahnstraße, Auslober: Bezirksamt Pankow von Berlin, 2023

Mit dem Entwurf „wir sind hier“ konnte Stefka Ammon den nichtoffenen Kunstwettbewerb für den Neubau der 49. Grundschule Rennbahnstraße 46 in 13086 Berlin-Pankow für sich entscheiden.

In seiner Sitzung am 24. August 2023 hat das Preisgericht unter Vorsitz des Künstlers Sven Kalden aus zwölf eingereichten künstlerischen Entwürfen die Arbeit mit dem Titel „wir sind hier“ von Stefka Ammon mit dem 1. Preis ausgezeichnet und zur Realisierung empfohlen.

Auf dem Vorplatz der Grundschule ist ein großer Findling in Form „eines flachen Kiesels“ mit einer weichen Haptik, gleich der eines „Handschmeichlers“, geplant. Auf der Oberfläche des Steins sind die Worte „wir sind hier“ eingraviert. Sie sollen auf die Gegenwart aufmerksam machen. An der Sporthallenfassade werden die Worte: „wir werden hier gewesen sein” ausgeführt. Mit der gewählten Zeitform der vollendeten Zukunft bezieht sich die Verfasserin auf die „Verantwortung für diese Welt / unsere Umwelt“. Das Preisgericht war überzeugt von dem starken konzeptuellen und zugleich anschaulichen Entwurf, der einen zeitlichen Spannungsbogen aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf eine wenig didaktische, dafür sinnlich und existenziell erfahrbare Weise eröffnet. Sowohl der Stein als auch der Text auf dem Stein und an der Fassade stellen eine philosophische Frage, die individuell und spielerisch erfahrbar wird und zugleich auf verschiedenen Ebenen deutungsoffen bleibt. Stein und Text bieten darüber hinaus eine soziale Komponente, die das Wir und die Gemeinschaft stärkt. Somit werden ästhetische Bildung und Erkenntnisprozesse für die Kinder der Schule angeboten. Sowohl zeitlich als auch räumlich verweist die Arbeit über den Schulstandort und die Schulzeit hinaus. Dies kann der Entwurf leisten, da der polierte Findling und der sich an den Fassadenelementen orientierende Text eine starke poetische Einheit bilden, zugleich für sich auch eine Autonomie entwickeln und unabhängig voneinander erlebt werden können.
Die Dimension und Position des großen Findlings und des Schriftzuges an der Fassade erfüllen als Identifikationsmoment und als Schnittstelle zwischen Schule und Stadtraum vollends die Aufgabenstellung unter dem Titel „find one’s place“. Kinder, Stein, Schriftzug und Schule finden so ihren Platz im Heute und Morgen.

Entwurf „FÜNFTAGERENNEN“ von Angela Lubič, 2. Preis, Kunstwettbewerb Grundschule Rennbahnstraße, Auslober: Bezirksamt Pankow von Berlin, 2023

Mit dem 2. Preis wurde der Entwurf „FÜNFTAGERENNEN“ der Künstlerin Angela Lubič prämiert. Die Installation aus 21 quasi schwebenden punktuell verbundenen Edelstahlstreifen auf angeschrägten Stützen spielt auf radsporttypische Symbole an. Der Entwurf überzeugte die Jury durch seine Leichtigkeit und Transparenz. Der Entwurf und der Titel der Arbeit stellen eine starke Ortsmarkierung dar und fördern die Adressbildung des neuen Schulstandortes. Darüber hinaus werden auch schulische Themen wie etwa ein Orbitalmodell oder Planetenlaufbahnen angedeutet und erlebbar gemacht. Im Zusammenspiel mit dem Sonnenlicht ergibt sich eine Linienzeichnung auf dem Boden, welche die Schüler*innen zu eigenen Gedanken und Assoziationen anregen.

Entwurf „Citius, Altius, Fortius – Communiter“ von Knut Henrik Henriksen, 2. Preis, Kunstwettbewerb Grundschule Rennbahnstraße, Auslober: Bezirksamt Pankow von Berlin, 2023

Den 3. Preis erhielt die Arbeit „Citius, Altius, Fortius – Communiter“ von Knut Henrik Henriksen. Der Vorschlag lebt von der Transformation eines Speichenrades in die florale Konfiguration einer Löwenzahnblüte. Sie oszilliert in der Vorstellung zwischen einem technischen Objekt und einer organischen Form. Die Arbeit ist eine Zeichnung im Raum, die den Vorplatz der Schule spielerisch akzentuiert. Mit der Löwenzahnblüte nimmt der Entwurf sowohl Bezug auf die historische Nutzung des Geländes und seinen zwischenzeitlichen Status als Brache als auch auf die zukünftige Nutzung des Schulgeländes und ist an die Schüler*innen adressiert. Sie stellt die Blüte überdimensioniert dar und ist aufgrund der Größe und Abstraktion ein Objekt vielfältiger Assoziationsmöglichkeiten. 

Weitere Entwürfe wurden von den Berliner Künstler:innen Ka Bomhardt, Christian Bonnet und Annette Tucholke Bonnet, Birte Bosse, Veronica Brovall, Irina Gheorghe, Andrea Pichl, Jo Schöpfer, Katinka Theis und Eva-Maria Wilde eingereicht.

Der nichtoffene einphasige Kunstwettbewerb wurde im Mai 2023 von der Abteilung Finanzen, Personal, Weiterbildung und Kultur, Wirtschaftsförderung des Bezirksamtes Pankow von Berlin, vertreten durch die Galerie Pankow / Kunst im öffentlichen Raum ausgelobt. Anlass war der Neubau 49. Grundschule Rennbahnstraße 46 in 13086 in Berlin-Pankow im Rahmen der Schulbauoffensive der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen.

Aufgabe des Kunstwettbewerbs war es, für die Bearbeitungsbereiche eigenständige Entwürfe für eine künstlerische Gestaltung zu entwickeln, welche den Haupteingangsbereich der Schule signifikant hervorhebt und für die Nutzer*innen ein Identifikationsmoment darstellen. Skulpturale Zeichen sollten dabei die Verbindung zwischen stadträumlicher Umgebung und Schule herstellen und den Eingang der Schule sichtbar akzentuieren. Das Thema „find one’s place“ bezieht sich auf den antonymischen Begriff des „lost place“, da das Areal des Schulgrundstückes mit dem angrenzenden Velodrom lange als ein solcher Ort galt.

Die Wettbewerbsentwürfe werden ab dem 11.09.2023 auf der Plattform www.wettbewerbe-aktuell.de öffentlich ausgestellt.
https://www.wettbewerbe-aktuell.de/ergebnis/kunstwettbewerb-neubau-grundschule-rennbahnstrasse-308477

Die Realisierung der Kunst erfolgt 2024, hierfür stehen bis zu 230.000 Euro zur Verfügung.

Neubau der Panke-Schule

Kunstwettbewerb | Neubau der Panke-Schule

Neubau der Panke-Schule, Bildungseinrichtung mit Förderschwerpunkt ‚Geistige Entwicklung‘, Galenusstraße 64, 13187 Berlin-Pankow

Nichtoffener Wettbewerb mit 10 eingeladenen Teilnehmer:innen | Kunst am Bau

Zur Realisierung empfohlen: Entwurf „Corn Popp Popcorn“ von Gregor Passens

Realisierung: 2023

„Corn Popp Popcorn“ von Gregor Passens
Entwurf „Corn Popp Popcorn“ von Gregor Passens, 1. Preis und Realisierungsempfehlung, Kunstwettbewerb Neubau der Panke-Schule, Auslober: Bezirksamt Pankow von Berlin, 2022

Teilnehmende Künstler:innen: Caroline Achaintre, Bram Braam, Andreas Greiner, Annette Munk, Gregor Passens, Susanne Rast und Dirk Wunderlich, Alexandra Spiegel, Gloria Zein

Mit seinem Entwurf „Corn Popp Popcorn“ konnten der in München und Buenos Aires lebende Künstler Gregor Passens den nichtoffenen Kunstwettbewerb für den Neubau der Panke-Schule am Standort Galenusstraße 64 in Berlin-Pankow für sich entscheiden.

In seiner Sitzung am 1. Dezember 2022 hat das Preisgericht unter Vorsitz der Berliner Künstlerin Ina Weber aus acht eingereichten künstlerischen Entwürfen einstimmig die mehrteilige Marmorskulptur „Corn Popp Popcorn“ von Gregor Passens mit dem ersten Preis ausgezeichnet und zur Realisierung empfohlen.

Vor der Schule im Eingangsbereich ist eine große, dynamisch-abstrakte Skulptur aus Carrara-Marmor in Form eines Popcorns geplant. Sie ist asymmetrisch auf einem Betonsockel befestigt, der auch als Sitzgelegenheit dient.

Im nördlichen und westlichen Hof sollen je fünf und drei Maiskörner locker verteilt werden und zum Sitzen einladen. Sie bestehen ebenfalls aus Marmor und sollen von den Schüler:innen in „typischen“ Maisfarben mit Buntstiften bemalt werden, wodurch eine individuelle Aneignung der Werke erfolgt.

Das Leitmotiv der künstlerischen Arbeit ist für die Nutzer:innen – auch der kommenden Schüler:innengenerationen – auf unmittelbare Art und Weise nachvollziehbar. 

Die Metapher des Samenkorns und die Transformation in eine niemals gleiche, individuelle Form lässt sich auf den individualisierten Entwicklungsprozess der Schüler:innen übertragen.

Im Prozess wird die Schüler:innenschaft bei der Formentwicklung einbezogen. Unterschiedliche Altersstufen und unterschiedliche Einschränkungen der Fähigkeiten der Schüler:innen sind dabei unproblematisch integrierbar.

Das Preisgericht würdigt zudem „die Offenheit der Form der Popcorn-Skulptur, welche als zeichenhafte Einzelskulptur funktioniert, aber auch sinnstiftend im Gesamtkonzept der künstlerischen Arbeit von den Nutzer:innen gesehen und erlebt wird“. Dabei wird das traditionelle Material Marmor in eine zeitgemäße bildhauerische Formensprache transformiert.

Insgesamt überzeugt der Entwurf das Preisgericht „durch sein stringentes künstlerisches Konzept, seine ästhetische Schlüssigkeit sowie durch seine offenen, vielschichtigen Wahrnehmungsmöglichkeiten“.

„Durchblick – Ausblick – Weitblick – Die Welt erforschen“ von Susanne Rast und Dirk Wunderlich
Entwurf „Durchblick – Ausblick – Weitblick – Die Welt erforschen“ von Susanne Rast und Dirk Wunderlich, 2. Preis, Kunstwettbewerb Neubau der Panke-Schule, Auslober: Bezirksamt Pankow von Berlin, 2022

Mit dem zweiten Preis wurde die Arbeit „Durchblick – Ausblick – Weitblick – Die Welt erforschen“ der Mecklenburger Künstler:innen Susanne Rast und Dirk Wunderlich ausgezeichnet. Die großformatigen, farbigen Skulpturen in einer eigenen Formensprache laden ein zum Erkunden, Bespielen, Entdecken und Ertasten. In ihrer Fremdartigkeit gegenüber dem realen Umfeld schaffen sie ein Moment der Irritation, regen an zum Weiterdenken und evozieren mannigfaltige Assoziationen zum Thema „Die Welt erforschen“.

„Die Naturdenkmalporträts – ‚Monuments de la NATURE‘“ von Alexandra Spiegel
Entwurf „Die Naturdenkmalporträts – ‚Monuments de la NATURE‘“ von Alexandra Spiegel, Anerkennungspreis, Kunstwettbewerb Neubau der Panke-Schule, Auslober: Bezirksamt Pankow von Berlin, 2022

Mit dem dritten Preis wurde der Entwurf „Die Naturdenkmalporträts – ‚Monuments de la NATURE‘“ der Berliner Künstlerin Alexandra Spiegel gewürdigt, bei dem drei besondere Bäume aus dem angrenzenden Schlosspark in Form einer jeweils individuellen und betast- bzw. benutzbaren Skulptur porträtiert werden sollen.

Der nichtoffene einphasige Kunstwettbewerb wurde im August 2022 von der Abteilung Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur des Bezirksamtes Pankow von Berlin, vertreten durch die Galerie Pankow / Kunst im öffentlichen Raum ausgelobt. Anlass war der Neubau der Panke-Schule, Bildungseinrichtung mit Förderschwerpunkt ‚Geistige Entwicklung‘, am Standort Galenusstraße 64 in Berlin-Pankow im Rahmen der Schulbauoffensive der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen.

Aufgabe des Kunstwettbewerbs war es, für die Bearbeitungsbereiche benutzbare und bespielbare Elemente mit einer hohen Aufenthaltsqualität zu entwickeln, welche aufgrund der besonderen und besonders sensiblen Schülerschaft in vielerlei Hinsicht ein „Be-Greifen“ – so das Thema – ermöglichen. Außerdem umfasste die Aufgabenstellung die Setzung eines signifikanten Zeichens im Haupteingangsbereich der Schule, das nachhaltig in der Wirkung ist und ein starkes Identifikationspotential für die Nutzer:innen besitzt.

Hier gelangen Sie zur öffentlichen Präsentation der Wettbewerbsentwürfe :

https://www.wettbewerbe-aktuell.de/ergebnis/kunstwettbewerb-neubau-panke-schule-galenusstrasse-64-berlin-269857

Die Realisierung der Kunst erfolgt 2023, hierfür stehen bis zu 180.000 Euro zur Verfügung.

Neubau der Grundschule Karower Chaussee

Kunstwettbewerb | Neubau der Grundschule Karower Chaussee

50. Grundschule, Ernst-Ludwig-Heim-Str. 14, 13125 Berlin
Nichtoffener Wettbewerb mit 12 eingeladenen Teilnehmer:innen | Kunst am Bau

Zur Ausführung empfohlen: Entwurf „AUGENHÖHE“ der Künstlergruppe „inges idee“

Realisierung: 2022/2023

Teilnehmende Künstler:innen: Antje Blumenstein, Barbara Breitenfellner, Christian Henkel,
inges idee (Hans Hemmert, Axel Lieber, Thomas A. Schmidt, Georg Zey), Maarten Janssen, Florian Japp, Shila Khatami, Simone Lanzenstiel, Martin Pfahler, Mariel Poppe, TRAK Wendisch

In seiner Sitzung am 15. September 2022 hat das Preisgericht des nichtoffenen Kunstwettbewerbs für den Neubau der Grundschule Karower Chaussee in der Karower Chaussee 97 in Berlin-Pankow unter Vorsitz der Berliner Künstlerin Antje Schiffers aus elf eingereichten künstlerischen Entwürfen zwei 1. Preise und eine Anerkennung ausgewählt.

AUGENHÖHE von inges idee
Entwurf „AUGENHÖHE“ von „inges idee“ (Hans Hemmert, Axel Lieber, Thomas A. Schmidt, Georg Zey), erster 1. Preis und Realisierungsempfehlung

Der Entwurf „AUGENHÖHE“ der Berliner Künstlergruppe „inges idee“ erhielt den ersten 1. Preis und wurde zur Realisierung empfohlen.

Die comic-hafte, reduzierte und überdimensionale Skulptur eines orangefarbenen Hasen auf der Grünfläche neben der Freitreppe nimmt Kontakt mit einem kopfüber an der Decke des Foyers installierten, kleineren „Artgenossen“ auf und eröffnen eine „absurd humorvolle Erzählung“.
Als überzeugend wertete das Preisgericht, dass die Elemente in einen Dialog mit den nutzenden Kindern treten und mit deren Erfahrungswelt korrespondieren. Die Assoziationen reichen vom Versteckspiel über Comic, Figuren aus der medialen Bilderwelt der Schüler:innen bis hin zum „V“ für Victory.
Die beiden Skulpturen sind so positioniert, dass sie durch eine Blickachse miteinander verbunden sind. Die Hasenfigur im Innenbereich unterstreicht durch ihre Kopfüberposition die humorvolle Prägung der Arbeit.
Das Preisgericht würdigt die Klarheit der abstrahierten Form, die mit der umgebenden Architektur korrespondiert, durch die hochwertige Materialität des Beitrags und die signifikante Farbgebung.

Vier farbige Metallskulpturen von Christian Henkel
Entwurf „Vier farbige Metallskulpturen“ von Christian Henkel, zweiter 1. Preis

Mit dem zweiten 1. Preis wurde die Arbeit „Vier farbige Metallskulpturen“ des Berliner Künstlers Christian Henkel ausgezeichnet, welche vier farbige, großformatige Stahlelemente an verschiedenen Orten des Eingangsbereiches platziert.
Die Skulpturengruppe belebt und strukturiert den architektonischen Raum.
Das Preisgericht hebt das identitätsstiftende Potential des Entwurfs hervor, seine selbstbewusste Präsenz und Farbigkeit. Die lockere Anordnung der Skulpturen, welche an ausgeschnittene Zufallsformen erinnert, bietet Durchblicke und eine räumliche Bezugnahme. Die einzelnen Elemente erlauben offene Assoziationen zwischen Abstraktion und Figuration. Sie besitzen bildhauerische Qualität, die nicht abbildet, aber im Schulkontext Fragen aufwirft und frei interpretierbar bleibt. Die leicht humorvolle und ironische Wirkung wird als positiv empfunden.

Miteinander, Zueinander, Ineinander, Übereinander von Shila Khatami
Entwurf „Miteinander, Zueinander, Ineinander, Übereinander“ von Shila Khatami (Mitarbeit: Regine Müller-Waldeck, Bildhauerin und Max Wetzig, Architekt), Anerkennungspreis
 

Die Anerkennung ging an Shila Khatami für ihren Entwurf „Miteinander, Zueinander, Ineinander und Übereinander“, bei dem eine aus farbigen Windrädern bestehende Skulptur im Eingangsbereich mit einer abstrahierten, großformatigen Wandarbeit im Foyer korrespondiert.
Das Windspiel aus vier Rotoren liefert den Betrachter:innen ein sich je nach Windrichtung veränderndes Erscheinungsbild und dominiert den Vorplatz des Schulstandortes in einer identitätsstiftenden Wirkung. Weiterhin zitiert das Windspiel das Farbkonzept der Schmuckelemente der Fassade. Die Arbeit inspiriert zum Nachdenken über die Nutzung von nachhaltiger Energie und macht sie anschaulich.

Der nichtoffene einphasige Kunstwettbewerb wurde im Mai 2022 von der Abteilung Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur des Bezirksamtes Pankow von Berlin, vertreten durch die Galerie Pankow / Kunst im öffentlichen Raum ausgelobt. Anlass war der Neubau der Grundschule Karower Chaussee in Berlin-Pankow im Rahmen einer 10-jährigen Schulbauoffensive der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen zur Schaffung dringend benötigter Schulplätze.

Aufgabe des Kunstwettbewerbs war es, eigenständige Entwürfe für eine künstlerische Gestaltung zu entwickeln, welche im Haupteingangsbereich der Schule signifikante Zeichen setzen, die Foyer und Vorplatz zueinander in Verbindung setzen und für die Nutzer*innen ein Identifikationsmoment herstellen.
Die Auseinandersetzung mit der Idee des „Compartment“, die das pädagogische Konzept und die bauliche Struktur der Schule wesentlich prägt, und die damit verbundenen Korrespondenzen und Transparenzen sollen unter dem Thema „Durchblicken“ in die künstlerische Gestaltung einfließen.

Die Wettbewerbsentwürfe werden ab dem 07.10.2022 auf der Plattform www.wettbewerbe-aktuell.de öffentlich ausgestellt.
https://www.wettbewerbe-aktuell.de/ausschreibung/kunst-am-bau-wettbewerb-ne-248276

Die Realisierung der Kunst ist für 2023 geplant, hierfür stehen bis zu 185.000 Euro zur Verfügung.

Neubau der 48. Grundschule Conrad-Blenkle-Straße

Kunstwettbewerb | Neubau der 48. Grundschule Conrad-Blenkle-Straße

48. Grundschule, Conrad-Blenkle-Straße 20, 10407 Berlin
Nichtoffener Wettbewerb mit 12 eingeladenen Teilnehmer:innen | Kunst am Bau

Zur Ausführung empfohlen: Entwurf „Alles schwingt! Klangskulptur zum Mitmachen“ von Ulrike Seyboth und Ingo Fröhlich

Realisierung: 2022/2023

Teilnehmende Künstler:innen: Marie Aly, Lotta Bartoschewski, Eva Berendes, Betty Böhm, Harriet Groß, Ulrike Flaig, Monika Jarecka, Klaus Killisch, Kai Schiemenz, Ulrike Seyboth und Ingo Fröhlich, Brigitte Stahl, Vassiliea Styliandou

Entwurfsdarstellung „Alles schwingt! Klangskulptur zum Mitmachen“ von Ulrike Seyboth und Ingo Fröhlich
Entwurfsdarstellung „Alles schwingt! Klangskulptur zum Mitmachen“ von Ulrike Seyboth und Ingo Fröhlich

Mit ihrem Entwurf „Alles schwingt! Klangskulptur zum Mitmachen“ konnten die Berliner Künstler:innen Ulrike Seyboth und Ingo Fröhlich den nichtoffenen Kunstwettbewerb für den Neubau der 48. Grundschule in der Conrad-Blenkle-Straße 20 in Berlin-Pankow für sich entscheiden.

In seiner Sitzung am 13. Juli 2022 hat das Preisgericht unter Vorsitz des Berliner Künstlers Thorsten Goldberg aus zehn eingereichten künstlerischen Entwürfen einstimmig die mehrteilige Klangskulptur von Ulrike Seyboth und Ingo Fröhlich mit dem ersten Preis ausgezeichnet und zur Realisierung empfohlen.

Die fast raumhohen, hölzernen Klangrohre, die eine unmittelbare räumliche Präsenz besitzen wie auch als instrumentale Resonanzkörper bespielbar und damit akustisch wahrnehmbar sein werden, markieren innerhalb des Schulgebäudes Orte der Begegnung im Sinne der Ausrichtung der 48. Grundschule als Musikalische Schule nach dem Konzept von Daniel Barenboim mit Montessori-Pädagogik.

Der Entwurf einer mehrteiligen Klangskulptur wurde von dem Preisgericht vor allem aufgrund seines langfristigen interaktiven Potenzials positiv gewürdigt. Sie bietet – so die einstimmige Beurteilung des Preisgerichtes – die Möglichkeit, auditive Erlebnisse selbstständig oder in gemeinschaftlicher Projektarbeit über mehrere Generationen von Schüler:innen auszuloten und für sich zu erfahren. Die Installation besticht zudem durch ihre besondere, haptisch interessante und nachhaltig gedachte Materialität. Anders als bei technischen Geräten altert das Material (einheimischer Ahorn) auf eine positive Art und Weise. Die Arbeit zieht sich über mehrere Etagen, wobei die Tonhöhe der Klangröhren mit aufsteigender Geschosszahl zunimmt. Ähnlich einer Panflöte sind die Klangröhren konkav und in ihrer Größe ansteigend angeordnet, wodurch eine deutliche Raumgliederung stattfindet. Die Arbeit ist unprätentiös, auf positive Weise einfach und materiell wie inhaltlich nachhaltig.

Mit dem zweiten Preis wurde die Arbeit „Audio-visuelles, interdisziplinäres und partizipatives Kunstprojekt“ der Stuttgarter Künstlerin Brigitte Stahl ausgezeichnet, die eine gemeinsam mit Schüler:innen entwickelte Klangarbeit sowie daran anschließend die Installation von Kleinskulpturen als „stummes Orchester“ vorschlug. 

Mit dem dritten Preis wurde die Arbeit „Spaziergang durch ein Klavier“ der Berliner Künstlerin Lotta Bartoschewski ausgezeichnet – eine farbige Bodenarbeit, die sich mit den Bestandteilen eines Flügels auseinandersetzt.

Der nichtoffene einphasige Kunstwettbewerb wurde im April 2022 von der Abteilung Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur des Bezirksamtes Pankow von Berlin, vertreten durch die Galerie Pankow / Kunst im öffentlichen Raum ausgelobt. Anlass war der Neubau der 48. Grundschule in Berlin-Pankow im Rahmen einer 10-jährigen Schulbauoffensive der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen zur Schaffung dringend benötigter Schulplätze.

Aufgabe des Kunstwettbewerbs war es, eigenständige Entwürfe für eine künstlerische Gestaltung des Foyers und der Treppenhäuser des Schulgebäudes zu entwickeln, welche auf die konzeptionelle Ausrichtung der Schule eingehen und zugleich ein Identifikationsmoment für die Nutzer:innen bilden. Der musische Schwerpunkt der Grundschule spiegelte sich im Thema der künstlerischen Aufgabenstellung – „KlangFarbe“ – wider, wobei Korrespondenzen zwischen künstlerischen Gattungen (Bildende Kunst und Musik) sowie das Wechselspiel von auditiver und visueller Wahrnehmung aufgegriffen werden sollen. Aspekte wie Harmonie, Kontrast, Nuancierung, Rhythmus und ihre Beziehungen oder die Bandbreite und Möglichkeiten von Sinneswahrnehmungen im Allgemeinen sollten dabei eine Rolle spielen. Ansätze der an der Schule praktizierten Montessori-Pädagogik sollten ebenfalls in die Bearbeitung der Aufgabenstellung einfließen. 

Die Wettbewerbsentwürfe werden ab Mittwoch, dem 10.08.2022 auf der Plattform www.wettbewerbe-aktuell.de öffentlich ausgestellt.

Die Realisierung der Kunst ist im 2. Halbjahr 2022 / 1. Halbjahr 2023 geplant; hierfür stehen bis zu 145.000 Euro zur Verfügung.

Auswahlverfahren Kunst am Bau – Neubau der Kindertagesstätte Thulestraße

Entwurf von Pauline Kraneis

Kindertagesstätte Thulestraße

Selma-Lagerlöf-Str. 6, 13189 Berlin-Pankow
Auswahlverfahren Kunst am Bau

Teilnehmende Künstler*innen:
Monika Götze, Pauline Kraneis, Pomona Zipser

Zur Ausführung empfohlen:
Entwurf von Pauline Kraneis

Realisierung: 2020/21

Im Zusammenhang mit dem Neubau der Kindertagesstätte Thulestraße wurde vom Bezirksamt Pankow, Abt. Kultur, Finanzen und Personal in Zusammenarbeit mit der Abt. Schule, Sport, Facility Management und Gesundheit ein Auswahlverfahren für Kunst am Bau durchgeführt. Gegenstand des Verfahrens war der Außenbereich der neu gebauten Kindertagesstätte. Als Bearbeitungsbereich für die Kunst war der südlich gelegene Zaun- und Mauerbereich entlang der Selma-Lagerlöf-Straße ausgewiesen, welcher die Kita-Umgebung vom Kita-Gelände abgrenzt und sowohl repräsentierende als auch protektierende Funktionen besitzt. Es sollte eine für alle Nutzer*innen „nachhaltige visuelle Anregung“ entworfen werden, die das Konzept des Werkstattkindergartens nach außen und innen spiegelt, akzentuiert und erfahrbar macht.

Das Verfahren wurde als anonymes Auswahlverfahren mit drei eingeladenen Künstlerinnen durchgeführt. Die Auswahlkommission hat am 20. Oktober 2020 unter Vorsitz von Dörte Meyer (Künstlerin, Berlin) mehrheitlich mit vier Ja-Stimmen den Entwurf von Pauline Kraneis zur Realisierung empfohlen.

Der Entwurf sieht eine farblich zurückhaltende, innen wie außen realisierte Wandzeichnung auf der gesamten Länge der Betonwinkelelemente vor, welche Rücksicht auf die Körpergröße der Kinder nimmt und quasi in Augenhöhe mit ihnen spielerisch die Idee unterschiedlicher (Lern)Werkstätten aufgreift. Zur Straßenseite sind verschiedene Gegenstände den verschiedenen Werkstattgruppen zugeordnet und bilden als wiedererkennbare Zeichen jene „Ordnung der Dinge“ ab, die eine Voraussetzung für das eigenaktive Lernen der Kinder in den unterschiedlichen Werkstattbereichen darstellt. Beim im Innenbereich der Kita sichtbaren Wandbild wird jene Ordnung spielerisch aufgelöst und die neuen Konstellationen schaffen Raum für eigene Ideen und neue Assoziationen.

Die Auswahlkommission hob hervor, dass der Entwurf das Konzept des Werkstattkindergartens anschaulich reflektiert und dabei eine inhaltliche und prozessuale Komplexität in den gegensätzlich ausgearbeiteten Darstellungen der zwei Seiten des Betonsockels visualisiert. Zeichenhaft wird hier eine Innen- und Außenwirkung für die Kita entwickelt, wobei die detailreichen Darstellungen und die Vielgestaltigkeit kindgerecht sind, das Entdecken fördern und die Motive auf interessante Weise mit Proportionen spielen.

Die Kunst wurde 2021 realisiert, hierfür standen 14.500,00 € zur Verfügung.

Entwurf von Monika Götze
Entwurf von Pomona Zipser

Kunstwettbewerb – Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium

Studio Gründer Kirfel, Pausenheimaten
Studio Gründer Kirfel, Pausenheimaten
Entwurf Studio Gründer Kirfel

Teilnehmende Künstler*innen: Ka Bomhardt, Marie Luise Faber, Sebastian Hagenow, Gisela Kleinlein, Stefan Krüskemper, Inken Reinert, Diana Sirianni, Studio Gründer Kirfel, Tilman Wendland, Anke Westermann, Rolf Wicker und Barbara Anna Keiner, Barbara Wille

Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium

Pasteurstraße 7–11, 10407 Berlin

Denkmalgerechte Instandsetzung des Schulstandortes Pasteurstraße 7–11 und Neubau einer Sporthalle mit vier Hallenteilen

Einladungswettbewerb Kunst am Bau

Zur Ausführung empfohlen: Entwurf „Pausenheimaten“ von Studio Gründer Kirfel

Realisierung: 2020/21

Das denkmalgeschützte Schulgebäude wurde von 1908 bis 1910 nach einem Entwurf des Berliner Stadtbaurates Ludwig Hoffmann errichtet. Es wurde unter Einbeziehung des zugehörigen Lehrerwohnhauses grundhaft saniert und für eine zeitgemäße Nutzung als Gymnasium umgebaut.

Ziel des vom Bezirksamt Pankow, Abt. Kultur, Finanzen und Personal in Zusammenarbeit mit der Abt. Schule, Sport, Facility Management und Gesundheit ausgelobten Kunstwettbewerbs war es, eigenständige Entwürfe zu entwickeln, die sich mit dem Thema „Empfang“ beschäftigen und im neuen Foyer der Schule einen signifikanten gestalterischen Beitrag leisten. Die künstlerische Gestaltung soll dem Foyer eine hervorgehobene Aufenthaltsqualität geben und ihn als zentralen Ort des Schulkomplexes akzentuieren, damit dieser eine identitätsstiftende Qualität für die Schule wie auch für die einzelnen Schüler*innen erhält.

Am 25. März 2019 fand die Preisgerichtssitzung unter Vorsitz von Leonie Baumann (Rektorin Weißensee Kunsthochschule Berlin) statt. Das Verfahren wurde als anonymer Einladungswettbewerb mit zwölf eingeladenen Künst­ler*innen durchgeführt. Der Entwurf „Pausenheimaten“ von Studio Gründer Kirfel wurde mit sechs Ja-Stimmen zur Realisierung empfohlen.

Die „Pausenheimaten“ umfassen sieben großformatige Skulpturen in Form überdimensionaler Papierknäuel in zwei Ausführungen, denen als Ausgangsformen echte Papierknäuel zugrunde liegen, welche mit digitaler Technik als Sitzmöbel aus Holz ausgearbeitet und gefertigt werden. Das Heimatknäuel „Ganz da“ bietet Raum für mehrere Schüler*innen und markiert einen Ort der Kommunikation. Für eher introvertierte Stimmungen gewährt die zweite Skulptur „Kurz weg“ Rückzug und Schutz.

Der prägnante Entwurf behauptet sich im Raum, markiert in der nachgebildeten Faltung einen formalen Kontrast zur Geometrie der Architektur und vereint künstlerische Skulptur und Nutzbarkeit. Das Preisgericht würdigt das Spannungsverhältnis zwischen Leichtigkeit und Flüchtigkeit eines Papierknäuels und der Präsenz und Solidität einer Holzskulptur, deren kantiges Außen wiederum im Kontrast zu einem angenehm gerundeten Innen steht. Als Nebenprodukte von Arbeits- und Lernprozessen verweisen die Papierknäuel auf das Prozesshafte des Lebens. Die Skulpturen unterstreichen die menschlichen Bedürfnisse nach Kommunikation ebenso wie nach Rückzug und offerieren den Nutzer*innen den geeigneten Raum dafür.

Die Kunst wurde 2021 realisiert, hierfür standen 138.000 Euro zur Verfügung.

Link zum Verzeichniseintrag: https://www.kunst-im-oeffentlichen-raum-pankow.de/kioer_kw/studio-gruender-kirfel-pausenheimaten/