Gespräch »Vom Denkmal zum Denkort«

Gespräch »Vom Denkmal zum Denkort«

Künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum am Beispiel von Betina Kuntzschs Arbeit »VOM SOCKEL DENKEN«

Abbildung: Ernst-Thälmann-Denkmal mit künstlerischer Kommentierung durch Betina Kuntzsch © Galerie Pankow

Dienstag, den 23. November 2021, 19:00 Uhr

Es gilt für die Eröffnung und die Veranstaltungen die 2G-Regel. Weitere Informationen hierzu siehe unten.

Im Juni 2019 lobte das Bezirksamt Pankow einen deutschlandweit offenen, zweiphasigen Kunstwettbewerb aus, an dem sich 110 Künstler:innen beteiligten. Thema des Wettbewerbs war die kritische Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart des Ernst-Thälmann-Denkmals. Die künstlerische Kommentierung soll dazu dienen, Fragen aufzuwerfen, zu irritieren und zur Diskussion anzuregen. Gewünscht waren innovative künstlerische Konzepte, die zu einer Belebung des Ortes beitragen sowie das Denkmal und den Platzraum innerhalb des städtischen Kontextes erlebbar machen. Das Preisgericht hat den Entwurf »VOM SOCKEL DENKEN« der Künstlerin Betina Kuntzsch zur Realisierung empfohlen.

Am Donnerstag, dem 18. November 2021, wurde das Projekt auf dem Denkmalplatz der Öffentlichkeit übergeben. In diesem Zusammenhang lädt die Galerie Pankow zu einer Gesprächsrunde ein, bei der sich Stefanie Endlich (Autorin und Kuratorin), Betina Kuntzsch (Künstlerin) und Karla Sachse (Künstlerin) über die Möglichkeiten künstlerischer Kommentierung von Denkmälern, komplexen Erzählens historischer und aktueller Zusammenhänge sowie über die Genese und Hintergründe des Beitrags „VOM SOCKEL DENKEN“ im Zusammenhang mit dem Kunstwettbewerb „Künstlerische Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals“ austauschen. Moderation: Annette Tietz (Leiterin der Galerie Pankow, Kunst im öffentlichen Raum)


Für die Umsetzung der künstlerischen Kommentierung standen 180.000 Euro zur Verfügung. Das Vorhaben wird durch die Bundesrepublik Deutschland, das Land Berlin im Rahmen des Programms „Stadtumbau“ gefördert.

Bitte beachten Sie die 2G-Regel (Stand 9.11.2021).

Die 2G-Regel (Geimpften und Genesenen) sieht vor: Die vorzulegenden Impf- und Genesenennachweise müssen digital verifizierbar sein – etwa über die Corona Warn App des Bundes oder die CovPass-App des Robert Koch-Instituts oder als ausgedruckter QR-Code. Das Vorliegen der Impf- oder Genesenennachweise der Gäste und Kunden muss mit der Anwesenheitsdokumentation erfasst werden.

Die Maskenpflicht und die Pflicht zur Einhaltung des Mindestabstandes entfallen. Kinder unter 12 Jahren dürfen an 2G-Veranstaltungen teilnehmen und 2G-Einrichtungen betreten und nutzen, wenn sie negativ getestet sind. Selbiges gilt für Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht gegen das Coronavirus impfen lassen können und dies mittels Attest oder Mutterpass nachweisen können. Diese Personen müssen allerdings einen negativen PCR-Test vorlegen.

Übergabe „Künstlerische Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals“

Donnerstag, den 18. November 2021, 14:00 Uhr

Bitte beachten Sie für die Veranstaltung im Außenraum die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske und die Einhaltung des Mindestabstandes.

Kunstwettbewerb „Künstlerische Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals“
Übergabe an die Öffentlichkeit

Betina Kuntzsch „VOM SOCKEL DENKEN“

Betina Kuntzsch, Filmstill
Abbildung: Betina Kuntzsch, Filmstill aus „Kopf Faust Fahne – Perspektiven auf das Thälmanndenkmal“, 10 Kurzfilme, 2021, Gesamtlänge 49 min, © Betina Kuntzsch

Das Bezirksamt Pankow hat 2019 einen deutschlandweit offenen, zweiphasigen Kunstwettbewerb zur künstlerischen Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals in Prenzlauer Berg ausgelobt. Thema des Wettbewerbs war die kritische Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart des Ernst-Thälmann-Denkmals. Am Wettbewerbsverfahren haben sich 110 Künstler:innen beteiligt. Das Preisgericht hat 2020 den Entwurf „VOM SOCKEL DENKEN“ der Künstlerin Betina Kuntzsch mit einem 2. Preis ausgezeichnet und zur Realisierung empfohlen.

Auf dem Denkmalplatz hat die Künstlerin fünf vielfach nutzbare, farbige Betonelemente, die den Denkmalssockel maßstabgerecht verkleinern platziert. Über die Beschriftung der Sockel mit assoziativen Titeln werden inhaltliche Bezüge zum Denkmal hergestellt und so ein Interesse geweckt, sich mit dem Ort intensiver auseinanderzusetzen. Bestandteil der Arbeit sind zehn Kurzfilme, in denen die Künstlerin Archivmaterial mit eigenen Fotos, Filmaufnahmen und animierten Zeichnungen kombiniert. Die Filme eröffnen Assoziationsräume, die den verschiedenen historischen Betrachtungsweisen Referenz erweisen und zugleich einen Gegenwartsbezug herstellen. Sie werden der Öffentlichkeit über QR-Codes vor Ort und über eine Webpräsenz (www.vomsockeldenken.de) zugänglich gemacht.


Die Realisierung des Beitrags „VOM SOCKEL DENKEN“ ist abgeschlossen und wird am

Donnerstag, 18. November 2021, um 14 Uhr auf dem Denkmalplatz, Greifswalder Straße 52, 10405 Berlin, an die Öffentlichkeit übergeben.

Es sprechen Wenke Christoph (Staatssekretärin für Wohnen, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen) und Dominique Krössin (Bezirksamt Pankow, Stadträtin für Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur). Musikalischer Prolog: Janni Struzyk (Tuba), Ulrike Arzet (Trompete) und Rob Gutowski (Posaune).

Um 15:30 Uhr werden in der WABE, Danziger Straße 101, 10405 Berlin die zehn Kurzfilme „Kopf Faust Fahne – Perspektiven auf das Thälmanndenkmal“ präsentiert. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Gespräch mit der Künstlerin und ihrem Team.

Begleitveranstaltung;

„VOM DENKMAL ZUM DENKORT. Künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum am Beispiel von Betina Kuntzschs Arbeit ‚VOM SOCKEL DENKEN‘“ – Gespräch am Dienstag, 23.11.2021 um 19 Uhr in der Galerie Pankow (Breite Straße 8, 13187 Berlin), mit Stefanie Endlich (Autorin und Kuratorin), Betina Kuntzsch (Künstlerin) und Karla Sachse (Künstlerin), Moderation: Annette Tietz (Leiterin der Galerie Pankow, Kunst im öffentlichen Raum).

Es gelten die Hygienevorschriften für Kulturveranstaltungen.
Für den Aufenthalt im Innenraum gilt für beide Veranstaltungen die 2G-Regel.


Alle Wettbewerbsbeiträge beider Phasen mit den Modellen sowie Film- und Hörstücken sind aktuell online präsent auf:

https://www.wettbewerbe-aktuell.de/ergebnis/ausstellung-ernst-thalmann-denkmal-150541
https://www.berlin.de/kunst-und-kultur-pankow/kunst-im-oeffentl-raum/wettbewerbe/artikel.823853.php

www.vomsockeldenken.de

Für die Umsetzung der künstlerischen Kommentierung standen 180.000 Euro zur Verfügung.
Das Vorhaben wird durch die Bundesrepublik Deutschland, das Land Berlin im Rahmen des Programms „Stadtumbau“ gefördert.

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Grundinstandsetzung und Ausbau der Grundschule am Weißen See

Kunstwettbewerb – Grundschule am Weißen See in Berlin-Weißensee

Grundschule am Weißen See
Amalienstraße 6, 13086 Berlin (Berlin-Weißensee)
Grundinstandsetzung und Ausbau
Einladungswettbewerb Kunst am Bau

Zur Ausführung empfohlen: Entwurf „Wo liegt eigentlich Panama?“ von Barbara Trautmann

Entwurf „Wo liegt eigentlich Panama“ von Barbara Trautmann
Entwurf „Wo liegt eigentlich Panama?“ von Barbara Trautmann

Realisierung: 2021/22

Teilnehmende Künstler*innen: Bernhard Draz, Roland Fuhrmann, Stef Heidhues, Walter und Olf Kreisel, Tilo Schulz, Lucy Teasdale, Barbara Trautmann

Mit ihrem Entwurf „Wo liegt eigentlich Panama?“ konnte die Berliner Künstlerin Barbara Trautmann den nichtoffenen Kunstwettbewerb für die Grundschule am Weißen See in Berlin-Weißensee für sich entscheiden.

In seiner Sitzung am 22. September 2021, die aufgrund des aktuell geltenden Hygienerahmenkonzeptes der Senatsverwaltung für Kultur und Europa in digitaler Form stattfand, hat das Preisgericht unter Vorsitz des Künstlers Albert Weis aus sieben eingereichten künstlerischen Entwürfen jenen von Barbara Trautmann zur Realisierung empfohlen.

Die Arbeit ist für den Haupteingang zum Schulhof in der Amalienstraße, speziell für einen Mauerwerksockel, der einst einen Granitblock mit Relief trug, vorgesehen. Die Skulptur „Wo liegt eigentlich Panama?“ besteht aus einem großen, mit Kreide beschreib- und bemalbaren sowie drehbaren Globus, der ein Identifikationsmoment herstellt und zugleich Assoziationen zu Themen wie Weltoffenheit, Verantwortung oder Klimaschutz erzeugt.

Der Entwurf schafft, so die Beurteilung des Preisgerichts, eine kreative Neuinterpretation der bauzeitlichen Skulptur am Eingang der Schule. Die Form des Globus ist eine klare geometrische Figur, die in einen Dialog mit der neusachlichen architektonischen Sprache des Gebäudeensembles tritt und zugleich ein eigenständiges Zeichen und sichtbares Signal bildet. Der dunkelgrüne Farbton kontrastiert mit dem Rot des Mauerwerks. Das Kunstwerk lädt die Schüler:innen dazu ein, Welt neu zu denken und zu gestalten. Durch die Beweglichkeit des Globus und die Möglichkeit, ihn zu bemalen, wird sein spielerischer Aspekt akzentuiert.

Der nichtoffene einphasige Kunstwettbewerb für acht eingeladene Künstlerinnen, Künstler, Künstlerinnen- und Künstlergruppen wurde im Juli 2021 von der Abteilung Kultur, Finanzen und Personal des Bezirksamtes Pankow von Berlin, vertreten durch die Galerie Pankow / Kunst im öffentlichen Raum ausgelobt. Hintergrund war die Grundinstandsetzung des Schulgebäudes im Zusammenhang mit einer Umnutzung und dem Umbau im Bestand sowie die Neuordnung der Freiflächen. Das Gebäudeensemble und die Außenanlagen aus den 1930er-Jahren stehen unter Denkmalschutz.

Aufgabe war es, im Eingangsbereich des Schulgrundstücks ein markantes künstlerisches „ZeitZeichen“ zu setzen, das zur Identifikation der Schüler:innen sowie der Lehrenden mit der Schule und ihren Lehrinhalten beiträgt, in den angrenzenden Stadtraum ausstrahlt und auf Geschichte und Gegenwart des Ortes verweist.

Die Wettbewerbsentwürfe sind unter dem Link https://www.wettbewerbe-aktuell.de/ergebnis/kunstwettbewerb-grundschule-am-weissen-see-berlin-181030 öffentlich ausgestellt.

Für die Realisierung der Kunst stehen bis zu 76.000 Euro zur Verfügung.

[VIDEO] Realisierung: ANKE BECKER // Jeannes Alphabet

Über Anke Becker erreicht uns dieser Film der die realisierte Arbeit “Jeannes Alphabet” auf wunderbare Art und Weise zeigt.

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Mehr Informationen zum Kunstwettbewerb der in dieser Arbeit seinen Abschluss gefunden hat finden Sie hier >>

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Ausstellung der Wettbewerbsentwürfe “Kunstwettbewerb Künstlerische Kommentierung Ernst-Thälmann-Denkmal”

Künstlerische Kommentierung “Ernst-Thälmann-Denkmal”

Deutschlandweit offener, zweiphasiger Kunstwettbewerb
Ausstellung der Wettbewerbsentwürfe der 1. und 2. Phase

Ort: WABE, Danziger Straße 101 in 10405 Berlin
Dauer: 20. Juli bis 1. August 2021, täglich von 13:00 – 19:00 Uhr

Zur Ausstellungseröffnung am Dienstag, 20. Juli 2021 von 14:00 –16:00 laden wir Sie herzlich ein. Bei der Ausstellungseröffnung müssen alle anwesenden Besucher:innen (ab einer Personenzahl von 20) negativ im Sinne des §6 VO getestet bzw. nach §8 VO geimpft oder genesen sein.

Es gelten die aktuellen Infektionsschutzauflagen. Derzeitige Voraussetzung für den Besuch der Ausstellung ist das Tragen einer FFP2 Maske. Eine Terminbuchung ist NICHT nötig.

Vier Skulpturen im Rathaushof Pankow neu aufgestellt

Um 1998 wurden vier Kunstwerke von Berliner Künstler:innen im Rathaushof Pankow aufgestellt und dem Bezirksamt als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei um

Im Zuge der Neugestaltung der Außenanlagen des Rathaushofs Pankow wurden die Skulpturen neu in die Planung integriert.

Hof des Rathauses Pankow
Neuer Innenhof des Rathauses Pankow, Breite Str. 24a-26, 13187 Berlin

Der zuständigen Landschaftsarchitektin Susanne Pretsch, der Baufirma Kara GmbH Garten- und Landschaftsbau und dem Künstler Christoph Mertens ist es zu verdanken, dass die Arbeiten zum Teil restauriert, neu platziert und verkehrssicher installiert werden konnten.

Nun sind die vier Skulpturen neu sicht- und erlebbar, akzentuieren als Ensemble und künstlerische Bereicherung das neugestaltete Areal und tragen auf ihre Art zu dessen verbesserter Aufenthaltsqualität bei.

Durch die Galerie Pankow / Kunst im öffentlichen Raum konnten die Skulpturen mit einer Beschilderung versehen werden, welche über die Werke und deren Urheber:innen hinweisen sowie über einen QR-Code einen Link zum Verzeichnis der Kunstwerke im öffentlichen Raum Pankow herstellen.

Am 11. Juni 2021 wurde der Rathaushof an die Serviceeinheit Facility Mananagent und den Bezirksbürgermeister von Pankow, Sören Benn, übergeben.

Kunstwettbewerb – Neubau einer Sporthalle für die Carl-Humann-Grundschule

Kunstwettbewerb – Neubau einer Sporthalle für die Carl-Humann-Grundschule

Entwurfsausschnitt „Sisyphus wins“ von Simon
Entwurfsausschnitt „Sisyphus wins“ von Simon Deppierraz für den Kunst am Bau-Wettbewerb für den den Neubau der Sprthalle der Carl-Humann-Grundschule in Berlin-Pankow, 2020

Neubau einer Sporthalle
Nichtoffener Wettbewerb mit fünf eingeladenen Teilnehmer:innen – Kunst am Bau
Carl-Humann-Grundschule, Scherenbergstraße 7, 10439 Berlin

Auslober: Abteilung Kultur, Finanzen und Personal des Bezirksamtes Pankow von Berlin, vertreten durch Galerie Pankow / Kunst im öffentlichen Raum

Zur Ausführung empfohlen: Entwurf „Sisyphus wins“ von Simon Deppierraz
Realisierung: 2021

Teilnehmende Künstler:innen: Isabel Borges, Simon Deppierraz, Vanessa Farfán, Jay Gard, Hans Hoepfner

Mit seinem Entwurf „Sisyphus wins“ konnte der Schweizer Künstler Simon Deppierraz den nichtoffenen Kunstwettbewerb für den Neubau einer Sporthalle für die Carl-Humann-Grundschule am Standort Scherenbergstraße 7 in 10439 Berlin für sich entscheiden.

In seiner Sitzung am 3. Juni 2021, die pandemiebedingt in digitaler Form stattfand, hat das Preisgericht unter Vorsitz der Künstlerin Renate Wolff aus fünf eingereichten künstlerischen Entwürfen die Skulptur von Simon Deppierraz zur Realisierung empfohlen.

Der Entwurf, der die Fassade des Sporthallenbaus an der Kreuzung Kuglerstraße / Stahlheimer Straße eindrucksvoll akzentuiert, zeichnet sich – so die Beurteilung des Preisgerichts – durch die Sparsamkeit seiner Mittel und den Aspekt des Spektakulären aus. Die Installation entwirft ein waghalsiges Bild bei gleichzeitiger inhaltlicher Belastbarkeit und erzeugt eine Spannung zwischen einer scheinbaren Statik und ihrem dynamischen Potential: An der oberen Ecke der Fassade wird ein großer Stein zu sehen sein, der nur von einer gebogenen Stange an der Fassade gehalten zu werden scheint. „Die technische Leistung hinterfragt und beunruhigt: Eingekeilt zwischen der Straße und der imposanten Außenwand der Sporthallen, trotzt dieser Stein der Schwerkraft und erhebt sich, nicht ohne an den Flug eines Stabhochsprungs zu erinnern“, schreibt Deppierraz in seiner Entwurfserläuterung. Die Vertikalität der Metallsäule, die sich vor Anstrengung biegt, erinnere an die Kraft und Stärke, die der Mensch braucht, um seine Träume zu verwirklichen. Die Schule, der Ort, an dem man seinen Stein wälzt, kristallisiere pubertäre Erfahrungen und habe mindestens so viele Versuche wie Erfolge: Man baut auf, lernt, wächst über sich hinaus, scheitert und fängt neu an.

Ein bekannter Mythos wird somit ins Heute getragen und inhaltlich wie formal neu interpretiert. Das Preisgericht würdigt damit einen Entwurf, der in Bezug auf Gebäude (Beschaffenheit und Funktion), Schule, Architektur, Nutzer:innen und Umgebung einen weiten Assoziationsspielraum eröffnet, der von der antiken Mythologie, über moderne und gegenwärtige kulturelle Verweise bis hin zur physischen Präsenz des Baukörpers reicht.  

Der nichtoffene einphasige Kunstwettbewerb war im Februar 2021 von der Abteilung Kultur, Finanzen und Personal des Bezirksamtes Pankow von Berlin, Amt für Weiterbildung und Kultur ausgelobt worden.

Aufgabe war es, für ausgewiesene Bereiche der Außenfassade des neuen Sporthallenbaus Entwürfe für eine künstlerische Gestaltung zu erarbeiten, welche einen wirksamen, aber nicht plakativen Hinweis auf das/die Schulgebäude geben, deren sachliche architektonische Strukturen in ihrer Wirkung jedoch nicht beeinträchtigen, sondern aufnehmen und sanft akzentuieren.

Aufgrund der pandemiebedingten Beschränkungen waren die Wettbewerbsbeiträge online auf “wettbewerbe aktuell” bis 30.11.2021 ausgestellt.

Die Realisierung der Kunst ist im zweiten Halbjahr 2021 geplant, hierfür stehen bis zu 85.000 Euro zur Verfügung.

Link zum Verzeichniseintrag: https://www.kunst-im-oeffentlichen-raum-pankow.de/kioer_kw/sisyphus-wins/


Kunstwettbewerb – Erweiterungsbau der Jeanne-Barez-Schule in Französisch Buchholz

Jeanne-Barez-Schule (Grundschule)
Hauptstraße 66, 13127 Berlin (Französisch Buchholz)
Erweiterungsbau

Einladungswettbewerb Kunst am Bau

Zur Ausführung empfohlen: Entwurf „Jeannes Alphabet“ von Anke Becker

Entwurf von Anke Becker
Entwurf „Jeannes Alphabet“ von Anke Becker

Realisierung: 2021

Teilnehmende Künstler*innen: Susanne Ahner, Anke Becker, Ina Geißler, Anna Herms, Ricarda Mieth, Birgit Schöne

Mit ihrem Entwurf „Jeannes Alphabet“ konnte die Berliner Künstlerin Anke Becker den nichtoffenen Kunstwettbewerb für den Erweiterungsbau der Jeanne Barez Grundschule am Standort Hauptstraße 66 in Französisch Buchholz für sich entscheiden.

In seiner Sitzung am 28. Januar 2021, die aufgrund der Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Coronapandemie in digitaler Form stattfand, hat das Preisgericht unter Vorsitz der Rektorin der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Leonie Baumann, aus sechs eingereichten künstlerischen Entwürfen einstimmig die Wandarbeit von Anke Becker zur Realisierung empfohlen.

Der Entwurf, der im Eingangsbereich der großzügigen Treppenhalle vorgesehen ist, bildet – so die Beurteilung des Preisgerichts – ein dreidimensionales Gewebe aus partiell farbigen Leicht-Betonbuchstaben, das wie ein vielschichtiges Ornament wirkt. Grundlage der künstlerischen Arbeit ist das Alphabet, das in eine komplexe Struktur transformiert wird und vielfältige Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnet. Es entsteht ein poetisches Bild zwischen Text und Textur. Das Erlernen des Alphabets ist Grundvoraussetzung für Bildung und Emanzipation. Das Preisgericht würdigt damit einstimmig den eleganten und intelligenten Entwurf, der mit der Schule und der Architektur in einen inhaltlich und formal gelungenen Dialog tritt.

Der nichtoffene einphasige Kunstwettbewerb war im August 2020 von der Abteilung Kultur, Finanzen und Personal des Bezirksamtes Pankow von Berlin, vertreten durch die Galerie Pankow / Kunst im öffentlichen Raum gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen ausgelobt worden. Hintergrund ist die Erweiterung der Jeanne-Barez-Schule im Rahmen einer 10-jährigen Schulbauoffensive zur Schaffung dringend benötigter Schulplätze.

Aufgabe war es, für die Treppenhalle des neuen Erweiterungsgebäudes Entwürfe für eine künstlerische Gestaltung zu erarbeiten, welche sich thematisch mit dem Schwerpunkt der Schule als „Schule des Lesens und des Schreibens“ und ihrer Geschichte in Französisch Buchholz auseinandersetzen und den zentralen Erschließungs- und Aufenthaltsbereich gemäß dem Schulkonzept als „Literarisches oder Poetisches Treppenhaus“ akzentuieren und erfahrbar machen.

Die Wettbewerbsentwürfe wurden vom 15. Februar bis 1. Juli 2021 auf der Plattform wa – Wettbewerbe Aktuell öffentlich ausgestellt.

Hier geht es zur virtuellen Ausstellung aller eingereichten Arbeiten >>

Die Kunst wurde 2021 realisiert, hierfür standen 85.000 Euro zur Verfügung.

Auswahlverfahren Kunst am Bau – Neubau der Kindertagesstätte Thulestraße

Entwurf von Pauline Kraneis

Kindertagesstätte Thulestraße

Selma-Lagerlöf-Str. 6, 13189 Berlin-Pankow
Auswahlverfahren Kunst am Bau

Teilnehmende Künstler*innen:
Monika Götze, Pauline Kraneis, Pomona Zipser

Zur Ausführung empfohlen:
Entwurf von Pauline Kraneis

Realisierung: 2020/21

Im Zusammenhang mit dem Neubau der Kindertagesstätte Thulestraße wurde vom Bezirksamt Pankow, Abt. Kultur, Finanzen und Personal in Zusammenarbeit mit der Abt. Schule, Sport, Facility Management und Gesundheit ein Auswahlverfahren für Kunst am Bau durchgeführt. Gegenstand des Verfahrens war der Außenbereich der neu gebauten Kindertagesstätte. Als Bearbeitungsbereich für die Kunst war der südlich gelegene Zaun- und Mauerbereich entlang der Selma-Lagerlöf-Straße ausgewiesen, welcher die Kita-Umgebung vom Kita-Gelände abgrenzt und sowohl repräsentierende als auch protektierende Funktionen besitzt. Es sollte eine für alle Nutzer*innen „nachhaltige visuelle Anregung“ entworfen werden, die das Konzept des Werkstattkindergartens nach außen und innen spiegelt, akzentuiert und erfahrbar macht.

Das Verfahren wurde als anonymes Auswahlverfahren mit drei eingeladenen Künstlerinnen durchgeführt. Die Auswahlkommission hat am 20. Oktober 2020 unter Vorsitz von Dörte Meyer (Künstlerin, Berlin) mehrheitlich mit vier Ja-Stimmen den Entwurf von Pauline Kraneis zur Realisierung empfohlen.

Der Entwurf sieht eine farblich zurückhaltende, innen wie außen realisierte Wandzeichnung auf der gesamten Länge der Betonwinkelelemente vor, welche Rücksicht auf die Körpergröße der Kinder nimmt und quasi in Augenhöhe mit ihnen spielerisch die Idee unterschiedlicher (Lern)Werkstätten aufgreift. Zur Straßenseite sind verschiedene Gegenstände den verschiedenen Werkstattgruppen zugeordnet und bilden als wiedererkennbare Zeichen jene „Ordnung der Dinge“ ab, die eine Voraussetzung für das eigenaktive Lernen der Kinder in den unterschiedlichen Werkstattbereichen darstellt. Beim im Innenbereich der Kita sichtbaren Wandbild wird jene Ordnung spielerisch aufgelöst und die neuen Konstellationen schaffen Raum für eigene Ideen und neue Assoziationen.

Die Auswahlkommission hob hervor, dass der Entwurf das Konzept des Werkstattkindergartens anschaulich reflektiert und dabei eine inhaltliche und prozessuale Komplexität in den gegensätzlich ausgearbeiteten Darstellungen der zwei Seiten des Betonsockels visualisiert. Zeichenhaft wird hier eine Innen- und Außenwirkung für die Kita entwickelt, wobei die detailreichen Darstellungen und die Vielgestaltigkeit kindgerecht sind, das Entdecken fördern und die Motive auf interessante Weise mit Proportionen spielen.

Die Kunst wurde 2021 realisiert, hierfür standen 14.500,00 € zur Verfügung.

Entwurf von Monika Götze
Entwurf von Pomona Zipser

Kunstwettbewerb „Künstlerische Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals“ – Pressemitteilung

Kunstwettbewerb »Künstlerische Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals« – Kunstwettbewerb entschieden

Bettina Kuntzsch: Film-Still aus „KOPF FAUST FAHNE” Bild: Betina Kuntzsch

Der Beitrag »VOM SOCKEL DENKEN« der Künstlerin Betina Kuntzsch erhält die Empfehlung zur Realisierung

Im Juni 2019 hat das Bezirksamt Pankow einen deutschland­weit offenen zwei­phasigen Kunst­wett­bewerb ausgelobt. Thema des Wett­bewerbs ist die kritische Aus­einander­setzung mit Ge­schichte und Gegen­wart des Ernst-Thälmann-Denkmals. Die künst­lerische Kommen­tie­rung soll dazu dienen, Fragen aufzu­werfen, zu irritieren und zur Diskussion anzuregen. Gewünscht waren innovative künst­lerische Konzepte, die zu einer Belebung des Ortes bei­tragen sowie das Denkmal und den Platz­raum innerhalb des städti­schen Kontextes erleb­bar machen.
Im Zusammenhang mit der künstlerischen Kommen­tierung sollen den Besucher_innen des Ortes auch Informa­tionen zum histo­rischen Kontext angeboten werden.

An dem bis zum Abschluss anonym durchgeführten Kunst­wett­bewerb beteiligten sich in der ersten Phase 110 Künstler_innen aus Deutschland. Am 7. und 8. November 2019 hatte das Preis­gericht aus den ein­gereichten Entwürfen zehn Arbeiten aus­ge­wählt und die Ver­fasser_­innen aufgefordert, ihre Ideen und Konzepte als Realisie­rungs­entwurf aus­zu­formulieren. Es handelte sich dabei um die Entwürfe folgender Künstler_innen:

Holger Beisitzer, Andreas Bunte, Almut Determeyer, Katharina Heilein, Hans Hemmert, Betina Kuntzsch, Nico Krug/Mario Matuschewski, Matthias Lehmann, Robert Patz und Felix Toth.

Das Preis­gericht für die zweite Phase tagte nun in gleicher Besetzung am 17. September 2020. Im Ergebnis dieser Sitzung wurden jeweils zwei Entwürfe mit einem 2. Preis aus­ge­zeichnet und zwei Entwürfe mit einer Anerkennung gewürdigt.

Erster 2. Preis und Empfehlung zur Realisierung: »VOM SOCKEL DENKEN« der Berliner Künstlerin Betina Kuntzsch unter Mitarbeit von Kathrin Schmidt, Joachim Gies und Maria Wischnewski

Der Entwurf sieht vor, auf dem Denk­mal­platz fünf vielfach nutz­bare, farbige Beton­elemente, die den Denk­mal­sockel maßstab­gerecht verkleinern, zu platzieren. Sie lockern einerseits formal die strenge Struktur des Platzes auf, ziehen Besucher_innen an und laden zum Ver­weilen ein. Über die Beschriftung der Sockel mit poetischen Schlag­wörtern werden inhalt­liche Bezüge zum Denk­mal und seinen historischen Hinter­gründen her­gestellt und ein Interesse geweckt, sich mit dem Ort intensiver aus­einander­zusetzen. Einen wesent­lichen Teil des Ent­wurfs bilden sowohl künst­lerisch als auch inhaltlich über­zeugende Film­essays, welche die Thematik aus verschiedenen Perspektiven beleuchten, den verschie­denen historischen Be­trach­tungs­weisen Referenz erweisen und zugleich einen Gegen­wartsbezug her­stellen. Die Filme werden der Öffent­lichkeit über QR-Codes vor Ort sowie über weitere Ver­mittlungs­ebenen zugän­glich gemacht. Einer dieser Kurz­filme soll gemeinsam mit Anwohner_innen und Nutzer_innen des Thälmann-Parks er­arbeitet werden.
Der Entwurf, so heißt es in der Beurteilung des Preisgerichts, „zeichnet sich durch über­zeugende Bei­spiele einer filmi­schen An­näherung an die Themen, die das Denkmal evozieren, aus. Die Band­breite der Film­beiträge ist sehr groß, sie reicht von der Geschichte des Areals, über den um­strittenen Abriss der Gaso­meter und alternative Nutzungs­formen bis zur Denk­mal­setzung 1986, von der historischen Person Ernst Thälmann bis zur Kultur­figur in der DDR. Der individuell-­assoziative und alltags­geschicht­liche Zugang zu den Themen über­zeugt formal und inhaltlich. Die künstlerisch-filmische Durch­dringung der Themen bein­haltet wesent­liche Elemente der erwarteten Aus­einander­setzung mit dem histori­schen Gegen­stand, dem Park, dem Wohn­gebiet, dem Denk­mal und den zeit­geschicht­lichen Hinter­gründen.“ (Abb. 1 und 2)
Für die historische Kommen­tierung wird – zusätzlich zur An­bindung über die Website – die Aufstellung von zwei Stelen vorgeschlagen.

Zweiter 2. Preis: »Ernst Thälmann – Ein deutscher Superstar. Die neue Ikone des Westens« der Berliner Künstler­gruppe Nico Krug und Mario Matuschewski

Das Preis­gericht würdigte den Beitrag als „radikalen Kommentar, der auf der Höhe der Zeit ist. Die Verbindung zwischen zwei Welten aus Politik und Musik, aus Street Poetry und Ideologie und zwischen den Genrationen birgt ent­sprechend viel Diskussions­potential. […] Die präzise Aussage zum ideologi­schen Miss­brauch einer politi­schen Person irritiert und stellt Fragen. Genau das ist die Stärke einer Kommen­tierung, die nicht didak­tisch sein will und zugleich die Verbin­dungen in aktuellen Debatten sucht. […] Kontrovers wurde gerade die Symbol­wirkung diskutiert und ein mög­liches Miss­ver­ständnis durch positiv empfundene Glorifizierung befürchtet.“ (Abb. 3 und 4)

Anerkennungen

Die Anerkennungen gingen an die Berliner Künstlerin Almut Determeyer für ihren Entwurf »HÜTCHEN« (Abb. 5) und an den Berliner Künstler Hans Hemmert für seinen Entwurf »ERNST« (Abb. 6).


Für die Umsetzung der künstlerischen Kommentierung stehen 180.000 Euro zur Verfügung.
Das gesamte Verfahren wird im Wesentlichen durch Mittel für den Stadt­umbau der Senats­verwal­tung für Stadt­ent­wicklung und Wohnen ermöglicht.

Der zur Realisierung empfohlene Entwurf soll bis Ende 2021 umgesetzt werden.